Dyskalkulie Test

Rechenschwäche (Dyskalkulie) im Erwachsenenalter – verstehen, einordnen, unterstützen

Was ist Dyskalkulie?

Dyskalkulie ist eine spezifische Lernstörung, bei der grundlegende mathematische Fähigkeiten beeinträchtigt sind – etwa das Verstehen von Mengen, Zahlen und Rechenoperationen. Sie besteht meist schon seit der Kindheit, bleibt jedoch oft unerkannt und wird erst im Erwachsenenalter bewusst, z. B. durch anhaltende Schwierigkeiten im Alltag oder Beruf.

Die allgemeine Intelligenz ist dabei in der Regel nicht beeinträchtigt – betroffen ist das mathematische Verständnis, nicht die Denkfähigkeit an sich.

Mögliche Anzeichen bei Erwachsenen:

• Anhaltende Schwierigkeiten beim Kopfrechnen oder bei einfachen Rechenaufgaben
• Unsicherheit im Umgang mit Geld, Uhrzeit oder Mengenangaben
• Rechenergebnisse werden oft geschätzt statt berechnet
• Belastung bei alltäglichen Anforderungen mit Zahlen (z. B. Rechnungen, Verträge, Budgetplanung)
• Negative Erfahrungen mit Mathematik seit der Schulzeit
• Schul- oder Ausbildungsabbrüche, berufliche Einschränkungen aufgrund von Rechenschwächen

Viele Erwachsene haben Strategien entwickelt, um Rechenschwächen zu kompensieren – das gelingt jedoch nicht immer, vor allem dann, wenn Leistungsdruck oder neue Anforderungen hinzukommen.

Warum eine Diagnose sinnvoll sein kann

Eine Dyskalkulie im Erwachsenenalter zu erkennen, bedeutet nicht, „zurück zur Schulbank“ zu müssen. Vielmehr geht es darum, die eigenen Schwierigkeiten besser einordnen zu können, Entlastung zu erfahren und gezielt an förderlichen Wegen im Alltag oder Beruf zu arbeiten. Auch im therapeutischen Kontext kann eine solche Diagnose hilfreich sein – z. B. bei Selbstwertproblemen, beruflicher Überforderung oder Ängsten im Zusammenhang mit Zahlen.

Für wen ist eine Dyskalkulie-Diagnostik geeignet?

• Menschen mit langjährigen Rechenschwierigkeiten, die nie abschließend abgeklärt wurden
• Erwachsene in Ausbildung, Studium oder Umschulung mit auffälligen Leistungsunterschieden
• Betroffene mit anhaltender Verunsicherung bei finanziellen oder organisatorischen Themen
• Personen, bei denen Dyskalkulie im Rahmen psychotherapeutischer Fragestellungen vermutet wird

Ablauf der Diagnostik in meiner Praxis

1. Vorgespräch:
   In einem ersten Termin klären wir gemeinsam Ihre Erfahrungen, die aktuelle Situation und die Zielsetzung der Diagnostik.
2. Anamnese und Fragebögen:
   Sie erhalten vorab einen Anamnesebogen. Je nach Fragestellung fließen auch biografische Aspekte, Bildungsweg und berufliche Erfahrungen mit ein.
3. Testdiagnostik:
   Mittels wissenschaftlich fundierter Testverfahren wird die Rechenfähigkeit differenziert erfasst – u. a. in Bezug auf Zahlenverständnis, Grundrechenarten, Lösungsstrategien und Arbeitsverhalten.
4. Auswertung & Rückmeldung:
   Im Anschluss werden die Ergebnisse ausführlich besprochen. Auf Wunsch erhalten Sie ein schriftliches Gutachten, das die Resultate verständlich zusammenfasst und Empfehlungen für den weiteren Umgang mit der Diagnose enthält.

Was bringt eine Diagnose im Erwachsenenalter?

• Selbstklärung: Endlich eine Erklärung für langjährige Schwierigkeiten – ohne Schuld oder Scham.
• Entlastung: Die Gewissheit, dass die Probleme nicht auf mangelnde Intelligenz oder Motivation zurückgehen.
• Konkrete Unterstützung: Hinweise zu individuellen Fördermöglichkeiten, digitalen Hilfsmitteln oder beruflichen Anpassungen.
• Therapeutische Integration: Ein besseres Verständnis der eigenen kognitiven Struktur als Teil der psychotherapeutischen Arbeit.

Wichtig: Rechenschwäche ist keine Frage der Intelligenz. Erwachsene mit Dyskalkulie benötigen keine „Nachhilfe“, sondern individuelle Wege, wie sie mit Zahlen sicherer und entspannter umgehen können – ob im Alltag, im Beruf oder in Ausbildung.

Wenn Sie bei sich eine Rechenschwäche vermuten, biete ich Ihnen eine fundierte, verständnisvolle Diagnostik und Beratung an.